Wer wir sind und was wir wollen

Wir sind eine Gruppe von Menschen im Würmtal, die sich gegen die negativen Auswirkungen der Globalisierung stemmt und die das regionale Wirtschaftsleben, die Kultur, das Rechtsleben und die vielen Individuen repräsentiert.

Insbesondere wollen wir die kleinen örtlichen Betriebe erhalten, die durch die Konkurrenz von Amazon und Co. und dominierende Ladenketten in ihrer Existenz bedroht sind. Die Nähe des Würmtals zur Metropole München ist problematisch. Wie in einem “Schwarzen Loch” verschwindet Würmtaler Kaufkraft in München und kehrt nicht mehr zurück.

Durch den “Würmtaler” (das ist ein vorläufiger Arbeitsname) wollen wir ein zum Euro 1:1 komplementäres Regionalgeld entwickeln, das den Zusammenhalt und die Solidarität im Würmtal fördert. Unser Ziel ist, durch eine Reihe von Vorteilen des Regionalgelds das Gewerbe und die Verbraucher enger zu beiderseitigem Vorteil zu verbinden.

Die Finanzkrise 2008 hat den Euro bis an den Rand des Zusammenbruchs gebracht und es ist nicht klar, ob der Euro die Corona-Krise überleben wird. Die Spekulationen an den weltweiten Finanzmärkten haben das Finanzsystem zu einer riesigen substanzlosen Blase aufgebläht, die jederzeit platzen kann und durch die unvorstellbar hohe Verschuldung der Staaten drohen Insolvenzen mit unabsehbaren Folgen. Die spürbaren Versorgungsprobleme während der Krisen und die resultierenden Hamsterkäufe haben gezeigt, dass es nötig ist, sich von der Weltwirtschaft und einem labilen Euro unabhängig zu machen. Das Regionalgeld ist auch in Krisen stabil und sichert die Grundversorgung der Menschen.

Als bestes Beispiel dient die Gemeinde Wörgl in Tirol. Während der Weltwirtschaftskrise 1932 gab der Bürgermeister schillinggedeckte Arbeitsgutscheine aus, mit denen er die Arbeitslosigkeit besiegte und kommunale Bauvorhaben realisierte. Die Gutscheine wurden durch Lohnzahlungen in Umlauf gebracht und von den Bürgern in Wörgler Geschäften wieder ausgegeben.

Der “Chiemgauer” wurde schon 2002 ins Leben gerufen und funktioniert bis heute – besonders während der Krisenzeiten. Inzwischen sind die beiden Landkreise Rosenheim und Traunstein mit dem Chiemgauer bestens versorgt. 640 Unternehmen akzeptieren die Regionalwährung und über 2.400 Mitglieder nutzen sie. Der Chiemgauer wurde im Lauf der Jahre immer weiter ausgefeilt und ist fest etabliert.